Lausitzer Rundschau 07.02.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben. In mehreren Teilen veröffentlicht die RUNDSCHAU diese Historie von den Anfängen bis hin zur Gegenwart.
Aus heutiger Sicht ist es sehr interessant, sich den damals gebräuchlichen Feuerlöschgeräten zu widmen. In alten Unterlagen ist festgehalten, dass Golßen schon 1770 eine Feuerlöschspritze hatte. Bei Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1902 verfügte die Stadt über zwei Handdruckspritzen, diverse Schläuche, Eimer, Leitern und Feuerhaken. Eine der beiden Spritzen, ein schon damals betagtes Modell, wurde wegen ihres Anstrichs „Grüne Spritze“ genannt.
Lausitzer Rundschau 20.02.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben. In mehreren Teilen veröffentlicht die RUNDSCHAU diese Historie von den Anfängen bis hin zur Gegenwart.
Großbrände waren offensichtlich der letzte Anstoß zur Modernisierung der Golßener Feuerwehr. Im Jahre 1925 brannte die Stärkefabrik am Bahnhof bis auf die Grundmauern nieder, nur ein halbes Jahr später gab es in Folge von Brandstiftung bei Zieglers Motormühle ein weiteres Großfeuer, bei den Wehren aus den Nachbarorten vor Ort waren. Begünstigend für die Modernisierung der Feuerwehr kam die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt hinzu, die sich in der Mitte der 20er Jahr wie in ganz Deutschland gebessert hatte.
Lausitzer Rundschau 09.03.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben, die die RUNDSCHAU veröffentlicht.
Die Nazizeit (1933 bis 1945) und die damit einher gehenden Kriegsvorbereitungen hatten auch auf die Golßener Feuerwehr spürbare Auswirkungen. Bei Schulungen der Kameraden waren jetzt immer häufiger Schlagworte wie Vaterlandsverteidigung, Luftschutz und Verdunkelung zu hören. Einschneidende Veränderungen brachte der Kriegsausbruch.
Lausitzer Rundschau 03.04.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben, die die RUNDSCHAU veröffentlicht.
Ende Mai 1945 hielt die Feuerwehr in Anwesenheit des russischen Stadtkommandanten ihren ersten Nachkriegsappell ab. Da jedoch fast alle modernen Löschgeräte entweder abgeholt oder kaputt waren, stand es um die Einsatzfähigkeit schlecht. Und so mussten die Altgolßener aushelfen. Deren zwar ebenfalls defekte Motorspritze wurde nach Golßen geholt hier repariert und anschließend für rund ein Jahr im hiesigen Spritzenhaus stationiert. Probleme gab es aber auch weiterhin mit den benötigten Kraftstoffen. In einem Schreiben an den Landrat beklagte der Bürgermeister im September 1945 die Nichteinsatzfähigkeit der Feuerwehr. Gleichzeitig bat er um die Lieferung von 100 Litern Benzin und 30 Litern Öl. Einen Monat später brachte der „Treckerfahrer Anton Pilarski aus Sellendorf“ laut Quittung „zwei Fass Diese-Motoröl und fünf Kilogramm Benzin“ nach Golßen. Ob die Feuerwehr damit zufrieden war, ist nicht überliefert.
Lausitzer Rundschau 19.04.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben. Heute der letzte Teil, den die LAUSITZER RUNDSCHAU veröffentlicht.
1961 zählte die Feuerwehr einschließlich ihrer Kommandostellen in Landwehr und Prierow 83 Mitglieder. Zusammen verfügten sie über ein Löschfahrzeug und drei Tragkraftspritzen. Ein zweites Fahrzeug, ein alter Maybach, kam 1963 hinzu. Nach weiteren sechs Jahren erhielten die Golßener endlich ein modernes Löschfahrzeug (Robur 1.800 – LF8). Da es sich aber als zu hoch für die Einfahrt ins Gerätehaus erwies, musste wieder geschippt werden. Bei freiwilligen Arbeitseinsätzen wurde der Boden des Spritzenhauses und die Zufahrt abgesenkt.
Ungelöst blieb freilich der damit akuter werdende Platzmangel im Haus selbst. Beim Bau des Spritzenhauses 1927 waren die Planer nämlich von wesentlich kleineren Löschgeräten ausgegangen. Gegenwärtig ist es immer noch so, dass Fahrer die Löschfahrzeuge nur mit großem Geschick hinein oder hinaus manövrieren können. Abhilfe wird erst das neue Spritzenhaus schaffen.
Die Ortswehrführer seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Golßen.
23.04.1902 - 19.03.1934 Oberführer Max Schönbeck
19.03.1934 - 12.01.1948 Brandmeister Robert Stephan
12.01.1948 - 05.11.1948 Brandmeister Fritz Hesse
05.11.1948 - 21.01.1959 Löschmeister Max Woick
21.01.1959 - 01.07.1961 Brandmeister Max Rixius
01.07.1961 - 01.07.1969 Oberbrandmeister Gerhard Woick
01.07.1969 - 09.02.1979 Oberbrandmeister Alfred Crüger
10.02.1979 - 31.10.1979 Unterbrandmeister Günter Müller
01.11.1979 - 11.05.1989 Oberbrandmeister Günter Wenzlaff
01.06.1989 - 31.12.1997 Unterbrandmeister Andreas Handke
01.01.1998 - 30.06.2007 1. Hauptbrandmeister Dietmar Crüger
01.07.2007 - 31.12.2017 Hauptbrandmeister Roland Golze
ab 20.03.2018 Hauptfeuerwehrmann Tony Reichert