StartseiteHistorischesNazizeit brachte tief greifende Veränderungen (Teil4)

Nazizeit brachte tief greifende Veränderungen (Teil4)

Lausitzer Rundschau 09.03.2002
Golßen. Die Freiwillige Feuerwehr in Golßen begeht in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Der Golßener Hobbyhistoriker Lars Rose hat deren Geschichte aufgeschrieben, die die RUNDSCHAU veröffentlicht.
Die Nazizeit (1933 bis 1945) und die damit einher gehenden Kriegsvorbereitungen hatten auch auf die Golßener Feuerwehr spürbare Auswirkungen. Bei Schulungen der Kameraden waren jetzt immer häufiger Schlagworte wie Vaterlandsverteidigung, Luftschutz und Verdunkelung zu hören. Einschneidende Veränderungen brachte der Kriegsausbruch.


Mitglieder wurden eingezogen

Dutzende junger Feuerwehrmänner wurden zur Wehrmacht eingezogen. Fast gleichzeitig wurden zur Wehrmacht eingezogen. Fast gleichzeitig wurde mit der sogenannten HJ-Feuerwehr eine Nachwuchsabteilung gegründet. Die meist älteren, bis dahin noch von Kriegsdienst verschonten Kameraden, wurden 1940 auch zu Hilfspolizisten gemacht. Zuvor mussten sie einen Eid auf Adolf Hitler leisten. Gleichzeitig wurde ihnen eine schriftliche Erklärung vorgelegt, in der sie mit ihrer Unterschrift bestätigen mussten, „nichtjüdischer Herkunft“ zu sein. Andernfalls hätten sie zumindest die Mitgliedschaft in der Feuerwehr verloren.
Mit Kriegsbeginn wurde es für die Feuerwehr immer schwieriger, ihre Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Für Öl, Benzin, Gummi und andere Materialien galten strenge Rationierungen. Erforderliche Übungen mussten deshalb ausfallen oder auf das Notwendigste beschränkt werden. 1943 hatten die Kameraden bei der Brandbekämpfung im nahen Prierow 30 Liter Benzin und fünf Liter Öl verbraucht. Mit der dringenden Bitte um Ersatz wandte sich der Bürgermeister daraufhin an den Kreis. Nach 14 Tagen gab es endlich eine Zuteilung – 20 Liter Benzin sowie fünf Liter Öl – und damit eine schlechtere Ausgangslage als vor dem Brand.
Zur schnellstmöglichen Bekämpfung von Wald- und Flurbränden existierte während der Kriegsjahre, zumindest auf dem Papier, ein „Schneller Löschtrupp“. Zu ihm gehörten Feuerwehrleute mit Privatautos. Im Brandfall sollten sie für einen zügigen Transport der Löschmannschaften zum Brandort sorgen. Die Praxis sah anders aus. So beklagte sich zum Beispiel Wehrführer Stephan 1942, dass von den vier PKWs des „Schnellen Trupps“, drei wegen Batterieproblemen nicht einsatzbereit wären. Fahrtüchtig war nur och das Auto von Fleischermeister Max Gerhardt.
Die gute alte „Grüne Spritze“ sollte 1943 wieder einmal, diesmal wegen der akuten Rohstoffknappheit, verschrottet werden. Da aus diesem Grund auch die Kirchenglocke eingeschmolzen wurden, schien für die Traditionsspritze das letzte Stündlein geschlagen zu haben.

Noch einmal bewahrt

Hier zeigte sich die Feuerwehrleitung hartnäckig. Ihre Stellungnahme, der zufolge die „Grüne“ funktionstüchtig sei und im Notfall eingesetzt würde, machte Eindruck, denn sie blieb zum zweiten Mal vor der Verschrottung bewahrt.
Das Kriegsende kam für die Stadt am 20. April 1945. Vergleicht man mit Nachbarstädten wie Lübben oder Baruth, hielten sich die Zerstörungen hier in Grenzen.

Quelle: Lausitzer Rundschau 09.03.2002
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